Im Islam schreibt unter anderem der Koran sehr genau vor, was bei den Gläubigen auf den Tisch kommen darf und was nicht. So sind Schweinefleisch und Alkohol für Muslime tabu, andere Lebensmittel sind erlaubt.
„Halal“ ist ein arabisches Wort, das übersetzt „erlaubt“ bedeutet. Im Zusammenhang mit der Ernährung werden darunter die Speisen verstanden, die gläubige Muslime essen dürfen. Der Gegenbegriff „haram“ definiert die verbotenen Lebensmittel, zu denen Alkohol, Bluthaltiges wie Wurst, Aas sowie das Fleisch und weitere Produkte vom Schwein gehören. Gelatine etwa, die in vielen Süßigkeiten, Joghurts und Frischkäse stecken kann, ist nach der Halal-Ernährung unzulässig. Stammt das Fleisch von einem anderen Tier, etwa Geflügel, Rind oder Lamm, muss es nach strengem islamischem Recht auf eine bestimmte Weise verarbeitet worden sein. Die Halal-Schlachtung ähnelt dabei dem jüdischen Schächten und dem Konzept koscherer Lebensmittel.
Es gibt keine einheitliche Halal-Zertifizierung für Nahrungsmittel, wodurch es für Muslime im Alltag nicht immer ganz einfach ist, die erlaubten Produkte auszuwählen. Vor allem in industriell verarbeiteten Lebensmitteln finden sich oft „haram“-Bestandteile, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. So werden Fruchtsäfte mit Gelatine geklärt, Fermentiertes wie Sauerkraut kann geringe Mengen Alkohol enthalten. Bei Wurst mit Naturdarm statt Kunstdarm kann dieser vom Schwein stammen. Als sicher einzustufen sind frisches Obst und Gemüse, Eier, Frischmilch und Pflanzenöle. Wer Verarbeitetes vom Tier essen möchte, ist mit Spezialitäten wie der Sucuk-Wurst – probieren Sie unbedingt unser Menemen-Rezept und unser Pide-mit-Sucuk-Rezept aus – auf der sicheren Seite, wenn diese aus islamisch geprägten Ländern stammen.
Halal-Produkte finden sich unter anderem in türkischen und arabischen Läden. Hier gibt es auch Lebensmittel mit einem Halal-Zertifikat, das allerdings nicht wie beispielsweise das Bio-Siegel staatlich kontrolliert wird. Im Zweifel hilft eine Nachfrage beim Hersteller der Waren. Beim Kochen können Sie sich an arabischen Rezepten orientieren, auch die türkische Küche entspricht oft diesen Anforderungen. Hierzulande erhältliches Fast Food wie Döner ist allerdings in der Regel nicht halal, da die Schächtung von Tieren in Deutschland aus Tierschutzgründen verboten ist und das Fleisch dementsprechend von den Imbissbetreibern importiert werden müsste.