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Birthe Wulf

Birthe Wulf

Ernährungs-Expertin

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Den einzig richtigen Zeitpunkt, um zu naschen, gibt es nicht. Doch obwohl Süßigkeiten grundsätzlich nur in Maßen auf dem Speiseplan stehen sollten, kann es sinnvoll sein, ihnen einen festen Platz darin zu geben. Wer Lust auf etwas Süßes verspürt und dem Verlangen nach einer ausgewogenen Hauptmahlzeit nachgibt, nimmt unter Umständen weniger Kalorien zu sich und kann Heißhunger vorbeugen. Mit diesem Trick lässt sich außerdem Kindern ein bewussterer Umgang mit Süßigkeiten beibringen.

Kleinkinder, die Süßigkeiten gerade erst kennenlernen, sollten diese möglichst bewusst essen. Ein guter Zeitpunkt zum Naschen ist deshalb nach dem Essen. Sie begreifen den zuckerhaltigen Nachtisch dann als Teil einer ansonsten ausgewogenen und gesunden Mahlzeit und lernen, dass die Leckereien nicht jederzeit verfügbar sind. Eltern sollten deshalb vermeiden, den Nachwuchs mit Süßem zu trösten, zu beruhigen oder gar zu beschäftigen. Andernfalls können Schokolade, Gummibärchen und Co. schnell zu einer ungesunden Gewohnheit werden.

Das Naschen direkt nach einer Mahlzeit bringt aber nicht nur für Kinder Vorteile mit sich. Auch für Erwachsene kann dieser Zeitpunkt aus verschiedenen Gründen hilfreich sein. Wer zunächst gesund und ausgewogen isst, hat anschließend keinen Hunger, sondern allenfalls Appetit auf Süßes. Das minimiert die Gefahr, dass man am Ende mehr Zucker und Kalorien zu sich nimmt, als man eigentlich will und sollte.

Zusätzlich werden über die Hauptmahlzeit im Idealfall ausreichend Ballaststoffe zu sich genommen, die lang anhaltend sättigen. Der Vorteil: Der Zucker in Süßigkeiten lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, wird aber schnell wieder abgebaut. Ein rasch sinkender Blutzuckerspiegel kann schon bald wieder Hunger oder sogar Heißhungerattacken auslösen – die bleiben bei einer ausgewogenen Hauptmahlzeit aus. Mehr zum Hintergrund von Appetit und Sättigung erfahren Sie hier.

Natürlich spricht auch nichts dagegen, hin und wieder zu einem anderen Zeitpunkt zu naschen, solange man sich insgesamt ausgewogen und gesund ernährt. So sollte man etwa darauf achten, den täglichen Energiebedarf zu maximal zehn Prozent über Zucker zu decken. Bei den meisten Erwachsenen liegt diese Menge zwischen 50 und 60 Gramm Zucker am Tag. Eine Tafel Schokolade enthält etwa 60 Gramm Zucker. Weil sich Zucker jedoch in zahlreichen Lebensmitteln wie Fertigprodukten versteckt, sollte man nicht täglich eine Tafel Schokolade verzehren.

Damit Sie sich trotzdem den einen oder anderen kleinen Nachtisch erlauben können, ohne Ihren Zuckerbedarf zu übersteigen, sollten Sie bei Ihren Haupt- und Zwischenmahlzeiten auf versteckten Zucker achten. Süße Getränke wie Limonaden oder Fruchtsäfte lassen sich beispielsweise durch Wasser oder ungesüßte Früchtetees ersetzen, den Zucker im Tee oder Kaffee können Sie reduzieren oder weglassen. Streichen Sie Marmelade nur dünn aufs Frühstücksbrot und bereiten Sie Müsli am besten selbst aus frischen Früchten und Haferflocken zu. Auch fertige Soßen und Dips enthalten viel Zucker, gesünder ist es, wenn Sie zum Beispiel Ketchup selber machen .

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