Als Zutat für Dressings und zum Einlegen hat Apfelessig einen festen Platz in der Küche. Aber ist er auch so gesund, wie oft behauptet wird? Wir gehen den Fragen nach, ob Apfelessig gut für die Haut ist, beim Abnehmen hilft oder den Darm unterstützt.
In vielen Küchen steht Apfelessig als Kochzutat, aber glaubt man diversen Quellen im Internet, kann er noch viel mehr. So soll er, als Hausmittel eingesetzt, die Gesundheit fördern und bei allerlei Wehwehchen helfen. Längst nicht alle Behauptungen sind aus wissenschaftlicher Sicht haltbar. Lediglich eine leicht antibakterielle Wirkung von Apfelessig ist durch seriöse Studien belegt. Dass er beim Abnehmen hilft, das Immunsystem stärkt, eine günstige Wirkung bei Diabetes hat oder Verdauungsbeschwerden lindert, ist nicht hinreichend nachgewiesen. Schaden kann die innerliche Anwendung aber auch nicht. Als fermentiertes Lebensmittel enthält Apfelessig Probiotika und kann eventuell zu einer gesunden Darmflora beitragen. Möchten Sie den Obstessig trinken, empfehlen sich neben einer Verdünnung mit Wasser auch unsere leckeren, erfrischenden Switchel-Rezepte, bei denen er eine Hauptzutat bildet.
Äußerlich angewendet, wird Apfelessig häufig als Schönheitsmittel bezeichnet. Ein Peeling oder Gesichtswasser mit der sauren Zutat soll die Haut desinfizieren und Unreinheiten beseitigen. Wer unter Warzen oder Ekzemen leidet, könne diese mit dem Essig loswerden. Und auch Falten glätten sich angeblich, wenn Sie regelmäßig Apfelessig auftragen. Das kann in manchen Fällen tatsächlich funktionieren, hat aber seine Tücken. So besteht die Gefahr, dass die Haut austrocknet oder gereizt wird. Probieren Sie daher zunächst unbedingt die Wirkung von Apfelessig auf Ihre Haut aus, indem Sie etwas verdünnten Essig an einer unauffälligen Stelle wie der Armbeuge auftragen und beobachten, was passiert.
Alles in allem lässt sich sagen, dass Apfelessig am Morgen oder zu einer anderen Tageszeit seine Berechtigung als gutes Nahrungsmittel hat und teilweise als Naturheilmittel wirken kann. Wer Apfelessig ganz normal beim Kochen verwendet, macht also nichts falsch. Der Nutzen einer gezielten Einnahme – womöglich in Kapselform – ist äußerst fragwürdig, sodass die Verbraucherzentralen davon abraten. Das gilt besonders für hohe Dosierungen jenseits von ein paar Teelöffeln pro Tag. Die Verwendung als Hautpflegemittel lohnt einen vorsichtigen Versuch.