Wussten Sie, dass Palmöl einer der wichtigsten Rohstoffe der Welt ist? Umso wichtiger ist ein nachhaltiger Anbau – EDEKA und der WWF setzen sich dafür ein. Wie und warum das so wichtig ist, erfahren Sie hier.
Der Anbau von Palmöl ist nach wie vor einer der globalen Hauptentwaldungstreiber und verantwortlich für zahlreiche negative ökologische Auswirkungen in Regenwaldgebieten. Da Palmöl das ertragreichste Pflanzenöl weltweit ist und sich zudem vielfältig verarbeiten lässt, ist es auch in einer Vielzahl der EDEKA-Eigenmarken vorhanden. Ob in Schokolade, Brotaufstrichen, Fertiggerichten oder im Waschmittel – Palmöl ist nicht wegzudenken. Daher muss eine konsequente Vermeidung und, wo nicht möglich, Minderung der negativen ökologischen Auswirkungen, die mit dem Anbau einhergehen, das Ziel sein.
Deutschland verbraucht pro Jahr rund 1,8 Mio Tonnen Palmöl. Neben den Hauptverbrauchsquellen fließen rund 140.000 Tonnen in Futtertröge der konventionellen Intensivtierhaltung. (Quelle: WWF)
Um den nachhaltigen Anbau von Palmöl zu unterstützen, ist EDEKA bereits seit 2012 Mitglied im Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) und engagiert sich in öffentlichen Konsultationen für die stetige Verbesserung des RSPO-Standards.
Für die Produktion von EDEKA-Eigenmarken haben wir die Verwendung von RSPO zertifiziertem Palmöl verpflichtend gemacht. Wir haben das Palmöl in EDEKA-Eigenmarken vollständig auf nachhaltigere, RSPO-zertifizierte Ware umgestellt. Bereits rund 88 Prozent des verwendeten Palmöls werden über segregierte Lieferketten (s. auch RSPO Segregated und Identitiy preserved weiter unten) bezogen und wir arbeiten daran, das Zertifizierungsniveau fortlaufend zu verbessern.
Darüber hinaus haben wir uns als Mitglied des RSPO verpflichtet, gemeinsam mit den anderen Akteuren der Lieferkette Verantwortung für einen nachhaltigen Palmöl-Anbau zu übernehmen. Der sogenannte „Shared Responsibility“ Ansatz beinhaltet verschiedene Aspekte, darunter soziale und ökologische, sowie Verbesserung der Transparenz, die zur Erreichung nachhaltigerer Palmöllieferketten erforderlich sind. Jeder Akteur der Lieferkette übernimmt diese Verantwortung für den eigenen Geschäftsbereich und trägt somit dazu bei, die Nachhaltigkeitsstandards entlang der gesamten Lieferkette zu verankern.
Erfahren Sie mehr über den „Shared Responsibility“ Ansatz und zu EDEKAs Beitrag zur „Shared Responsibility“.
Die Organisation RSPO steht für "Roundtable on Sustainable Palm Oil"; englisch für "Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl". Die Prinzipien und Kriterien des RSPO enthalten zahlreiche Anforderungen zum Schutz von Wäldern und anderen wertvollen (Wald)Ökosystemen sowie zur Wahrung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten.
So dürfen im Rahmen des RSPO-Zertifizierungs-Standards:
Für die Einhaltung der Entwaldungs- und Umwandlungsfreiheit setzt der RSPO sogenannte Cut Off Dates fest. So dürfen seit November 2005 keine Primärwälder oder andere Gebiete, die zum Schutz oder zur Aufwertung von High Conservation Value erforderlich sind, für den Anbau von Ölpalmen geschädigt werden. Für HCS- und HCV Wälder gilt das Cut Off Date 15. November 2018. Neben den ökologischen Kriterien umfasst der RSPO auch einige soziale Kriterien, wie u.a. den Ausschluss von Kinderarbeit***** *, die Sicherstellung einer angemessenen Entlohnung (decent Living Wage)***** **, die Förderung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und die Einhaltung gesetzlicher Regeln bezüglich Landnutzungs- und Eigentumsrechte Die Einhaltung aller Anforderungen wird von anerkannten, unabhängigen Prüfinstitutionen kontrolliert.
*Es handelt sich um Auszüge aus dem Kriterienkatalog des RSPO. Für die vollständigen Kriterien zur Erfüllung der RSPO-Vorgaben siehe: 2018 RSPO Principles and Criteria
Schokolade, Shampoo oder Margarine. An Palmöl kommen wir kaum vorbei. Ist es wirklich so unersetzlich, wie oft behauptet? Die Antwort gibt Cedric von Doktor Whatson in der neuen Folge What the Fact?! By EDEKA - das spannende Wissenschaftsformat über nachhaltige Themen.
Bei der Auswahl von nachhaltigerem RSPO-zertifiziertem Palmöl gibt es verschiedene Handelsoptionen innerhalb der Lieferketten. Dabei stammt das Palm- und Palmkernöl bei allen Optionen aus zertifizierten und auditierten Plantagen. Der Unterschied liegt beim Endprodukt: Je nach Modell enthält das Produkt Palmöl, das zertifiziert ist – oder auch nicht.
RSPO Identity Preserved
Bei Identity Preserved handelt es sich um RSPO-zertifiziertes Palmöl aus einer einzigen identifizierbaren zertifizierten Quelle. Das Palmöl wird in der gesamten Lieferkette von anderem Palmöl getrennt.
RSPO Segregated
Beim RSPO Segregated wird zertifiziertes Palmöl entlang der gesamten Lieferkette getrennt verarbeitet. Es findet aber eine Vermischung mit anderem, ebenfalls RSPO-zertifizierten Palmöl von anderen Plantagen statt. Im Endprodukt befindet daher aber ausschließlich Palmöl, das von RSPO-zertifizierten Plantagen stammt.
RSPO-Lieferkettenmodell „Mass Balance“
Hier wird genau so viel RSPO-zertifiziertes Palm(kern)öl verkauft, wie eingekauft wurde. Die Handelsströme von zertifiziertem und nicht zertifiziertem Material werden aber nicht getrennt, daher kann es vorkommen, dass sich Material mit RSPO-Zertifizierung nicht im Endprodukt wiederfindet.
Book & Claim
Bei dem Book & Claim-Handelsmodell verkaufen die Produzenten virtuelle Zertifikate. Diese stehen jeweils für eine bestimmte Menge zertifiziertes Palmöl. Der Kauf und die Einlösung der Zertifikate berechtigt, folgenden Claim auszuloben: „erhöht die Produktion von (RSPO-zertifiziertem) nachhaltigem Palmöl“
Sie möchten mehr über das Thema Palmöl und seine Auswirkungen auf Mensch und Umwelt erfahren? Lesen Sie hier mehr zum wichtigsten Pflanzenöl der Welt und welche ökologischen Konsequenzen sein massiver Einsatz für jeden Einzelnen von uns bedeutet.
Für weitere Informationen zu unserem Engagement für mehr Nachhaltigkeit, schauen Sie auf der Übersichtsseite für unsere Siegel vorbei.