Beim Thema Trinkgeld scheiden sich die Geister: Die einen haben gerne die Spendierhosen an, die anderen gelten als Knauserer. Wie Sie einen goldenen Mittelweg finden, erfahren Sie in unserem kleinen Trinkgeld-Knigge.
Im Restaurant erwartet der Kellner eine kleine Anerkennung, im Hotel das Zimmermädchen und in dienstleistungsgeprägten Ländern wie Amerika kommen noch viele andere Menschen hinzu, die unser Leben angenehm gestalten. Dass wir dies mit einem gewissen Betrag anerkennen, gehört genauso zum guten Ton wie das richtige Halten eines Weinglases am Tisch. Doch wie viel Trinkgeld ist angemessen? Die Antwort auf diese Frage richtet sich nach der Art der Dienstleistung, den jeweiligen Landessitten und der Lokalität.
Haben Sie in einem erstklassigen Restaurant abends ein 3-Gänge-Menü mit der ganzen Familie genossen, bekommt der Kellner natürlich mehr als beim preiswerten Mittagstisch mit den beiden Lieblingskollegen. In einem deutschen Restaurant schlagen Sie als Faustregel einfach zwischen 5 und 10 Prozent auf den Rechnungsbetrag auf, wenn Sie bezahlen. Dabei runden Sie auf den vollen Euro auf und übergeben bei Kartenzahlung das Trinkgeld zusätzlich in bar.
Im Hotel hinterlassen Sie dem Zimmermädchen als zufriedener Gast einen kleinen Betrag von ein bis zwei Euro pro Nacht, am besten mit einer kleinen Notiz auf dem Tisch oder Kopfkissen. Auch Kofferträger freuen sich über ein solch kleines Trinkgeld, beim Zimmerservice darf es etwas mehr sein.
Im Ausland kann die Trinkgeld-Kultur zum Teil stark von den deutschen Gepflogenheiten abweichen. So ist in manchen Ländern eine „Service Charge“ auf der Rechnung zu finden: In diesem Bedienungsgeld ist das Trinkgeld schon enthalten. Sie können natürlich trotzdem ein zusätzliches Trinkgeld in der jeweiligen Währung geben. In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist das sogar üblich.
Ist kein „Tip“ verrechnet worden, sollten Sie insbesondere in Niedriglohnländern großzügig sein. Das Personal ist dort oft auf das zusätzliche Trinkgeld angewiesen. In Amerika ist ein US-Dollar als Schein üblich. Überhaupt sollten Sie auf Reisen immer etwas Geld in bar mit sich führen, um jederzeit ein Trinkgeld parat zu haben.
Mit der 10-Prozent-Regel als Aufschlag auf die Rechnung sind Sie in der Trinkgeld-Frage in den meisten Ländern auf der sicheren Seite. Ausnahme: In skandinavischen Ländern bis auf Schweden sowie in Japan ist das Extra-Geld unüblich. Am besten informieren Sie sich vor Reiseantritt, wem Sie wie viel Geld zustecken sollten. Beim Essen gilt: Wenn Sie in Restaurants den Wein vorkosten und sich vom Sommelier beraten lassen, sollten Sie beim Trinkgeld nicht geizen. Schließlich hat ein guter Service wie dieser in der Gastronomie seinen Preis und sollte vom Gast honoriert werden.