Labskaus pflegt nicht nur eine lange Tradition in der norddeutschen Küche, vor allem ist es eine echte Seemannsspeise: herzhaft, deftig und sättigend! Möchten Sie Labskaus selber machen, nutzen Sie unser Rezept mit Pökelfleisch, Matjes, Kartoffeln und Roten Beten.
4 Portionen
Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen laut LMIV (8.400 kJ/2.000 kcal)
Energie
Kalorien
Kohlenhydrate
Fett
Eiweiß
Wegen ihrer schlechten Zähne waren Matrosen auf Segelschiffen einst auf der Suche nach leicht zu kauender Kost. Also nahm man den Fleischwolf und drehte unterschiedliche Zutaten wie Pökelfleisch, Rote Beten und Gurken hindurch. Fertig war das Labskaus. Vereinfacht formuliert. Dank seiner Beliebtheit auf hoher See ist das Gericht natürlich rumgekommen, und so gibt es je nach regionaler Ausprägung verschiedene Varianten von Labskaus-Rezepten. Die reichen vom Hamburger Labskaus über die Bremer und dänische Variante bis zum Liverpooler Labskaus – eine Geschmacksvielfalt, die sich zu entdecken lohnt. Obwohl Liverpools Einwohner ihren Spitznamen "Scouser" dem Gericht, dem "Scouse", verdanken, sogar der Dialekt der Region dieselbe Bezeichnung trägt, ist die Frage des Ursprungs nicht endgültig geklärt. Auch die Zutaten variieren. In unserem Labskaus-Rezept finden sich sowohl gepökelte Rinderbrust als auch Matjes, dazu kommen die traditionellen Labskaus-Zutaten Kartoffeln, Rote Bete, Gewürzgurken, Zwiebeln, Salz und Pfeffer sowie obendrauf als Garnitur ein Spiegelei. Sie können für das Rezept auch sehr gut Corned Beef aus der Dose verwenden. Woher der Name Labskaus stammt, lässt sich übrigens ebenfalls nicht eindeutig beantworten. Erstmals Erwähnung findet er 1706 beim englischen Autor Ned Ward. Sicher ist – trotz aller Tradition –, dass das Labskaus-Original nicht in Hamburg erfunden wurde. Deutlicher der Hansestadt zuzuordnen ist dagegen unser Hamburger Pannfisch.
Fischliebhaber garnieren ihr Labskaus statt mit Eiern mit Hering oder Rollmops, Gemüsefans servieren Wurzelgemüse dazu. Durchwachsener Speck verleiht dem Gericht beim Kochen ein noch deftigeres Aroma. Hier dürfen Sie gern flexibel sein, nur auf das Pökelfleisch und die Roten Beten sollten Sie für ein original Labskaus-Rezept einfach nicht verzichten. Das Zerkleinern des Gerichts mit einem Fleischwolf entspricht zwar der ursprünglichen Art, ist aber kein Muss. Sie können die Zutaten auch in Stückchen schneiden und vermischen. Als Beilage eignen sich Pell- oder Bratkartoffeln, vielleicht auch unser dänisches Smörrebröd. Zum Trinken passt am besten ein kühles, eher herbes Bier zu Labskaus. Als Nachtisch können Sie aus dem Kochbuch zum Beispiel Rode Grütt, die berühmte Rote Grütze, oder Mädchenröte wählen – beides sind Desserts, die typisch für die norddeutsche Küche sind. Auch eine Welfenspeise eignet sich gut als Abschluss eines Menüs mit Labskaus als Hauptgericht. Falls Sie das einstige Seemannsgericht, das heute eine Delikatesse ist, auf Vorrat kochen möchten: Einfrieren ist die beste Methode der Konservierung. Im Kühlschrank hält sich Labskaus ebenfalls gut einige Tage, wenn Sie das Gericht abdecken. Fisch und Eier sollten Sie allerdings erst kurz vor dem Servieren hinzufügen.