Wir kennen sie als Mantel fürs Sushi, als Wakame-Salat und getrocknet als Würzmittel: Algen. Die Pflanzen aus dem Meer bereichern vor allem in der asiatischen Küche auf vielfältige Weise den Speiseplan. Entdecken auch Sie das exotische Gemüse!
In Asien gehören Algen schon seit mehr als 4000 Jahren zum Zutatenrepertoire in der Küche. In Japan wickelt man die leckeren Reisröllchen Sushi mit der Nori-Alge ein oder genießt Wakame, einen sattgrünen Algensalat – die namensgebende Alge steht auch auf der Zutatenliste der bekannten Miso-Suppe. Oft endet damit das in Europa bekannte Speisenrepertoire mit dem Gemüse aus dem Meer.
Tatsächlich gibt es viele weitere essbare Sorten, die in Braun-, Grün- und Rotalgen eingeteilt werden. Die als Nahrungsergänzungsmittel bekannte Spirulina-Alge ist hingegen eine Blaualge, Chlorella gedeiht nur im Süßwasser. Diese Algen werden aufgrund ihrer Nährstoffe als Superfoods mit allerlei positiven Wirkungen angepriesen. Viele gesundheitsbezogene Behauptungen sind jedoch wissenschaftlich nicht haltbar.
Fakt ist, dass frische Algen reich an Beta-Carotin, einer Vorstufe des Vitamins A, Folsäure sowie Iodid sind und weitere Vitamine bzw. Mineralstoffe in nennenswerten Mengen enthalten. Getrocknete Sorten wie das für Sushi verwendete Noriblatt sind sogar noch nährstoffreicher. Da Algen außerdem hochwertiges Eiweiß liefern und einen geringen Kaloriengehalt haben, sind sie durchaus ein wertvolles Lebensmittel.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt jedoch vor dem hohen Jodgehalt, der vor allem bei Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen zu Problemen führen kann. Deshalb sollten Sie nicht mehr als ein Gramm Algen pro Tag essen. Da die Pflanzen potenziell mit Schadstoffen belastet sein können, rät die DGE, Produkte in Bio-Qualität zu bevorzugen. Wer sich an diese Empfehlungen hält, kann die Alge kulinarisch entdecken und vielseitig in Speisen verarbeiten.
Algen wie Wakame oder Seetang lassen sich roh oder gegart genießen, sind hierzulande frisch aber nur schwer zu bekommen. Mit heißem Wasser übergossen, quellen die getrockneten Blätter jedoch auf und lassen sich wie frische Exemplare verwenden. Als Zutat in einem asiatischen Nudel-Eintopf, der Pekingsuppe und natürlich für Ihre liebsten Sushi-Varianten oder unser Rezept für veganes Sushi sind die Trockenalgen direkt verwertbar. Je nach Sorte dienen die Algen dabei als Würzmittel der Geschmacksrichtung "umami", die als herzhaft-fleischig beschrieben wird.
Ein weiterer Einsatzbereich von Algen ist übrigens das Verfestigen von Flüssigkeiten. Als Geliermittel Agar-Agar lassen sich die Pflanzen als Alternative zu Gelatine nutzen – für Veganer eine große Hilfe.