Wenn das Mineralwasser mit Kohlensäure schön auf der Zunge prickelt, empfinden das viele Menschen als angenehm frisch. Aber was zeichnet Kohlensäure eigentlich aus und was passiert, wenn wir beispielsweise Sprudel trinken?
Haben wir richtig Durst, ist Wasser immer noch das Erfrischungsgetränk Nummer eins. Ist es mit H2CO3 – so die chemische Formel für Kohlensäure – versetzt, empfinden wir den Durstlöscher als noch effektiver. Die Bläschen betonen den säuerlichen Geschmack. Genau genommen ist dafür nicht die Kohlensäure verantwortlich, sondern Kohlendioxid (CO2). Das Gas sorgt für das Zischen beim erstmaligen Öffnen einer Flasche Mineralwasser: Ein Geräusch, das wir allein schon mit einem Frischekick verbinden. H2CO3 bildet sich, wenn CO2 auf Wasser trifft, verflüchtigt sich jedoch schon nach wenigen Nanosekunden.
Die aromaverstärkende Eigenschaft der Kohlensäure resultiert daraus, dass sie die Geschmackspapillen auf der Zunge reinigt: Wir schmecken besser. Als Wasser für Weinschorle eignen sich deshalb Sprudel mit hohem Kohlensäuregehalt besser als stille Sorten. Leitungswasser können Sie übrigens leicht mit einem Trinkwassersprudler aufpeppen. Für mehr Information und Inspiration lesen Sie unseren Artikel zu gesunden Getränken. Die Verwendung von Kohlensäure beschränkt sich aber nicht nur auf Getränke, sondern ist überraschend vielseitig. Setzen Sie Mineralwasser zum Kochen und Backen ein, werden Speisen cremiger, farbfrischer, aromatischer und lockerer.
Der Kohlensäure werden weitere vorteilhafte Eigenschaften zugesprochen. So soll das in Wasser gelöste Kohlendioxid die Schleimhäute zur Produktion von Verdauungssäften anregen, leicht keimtötend wirken und die Aufnahme von Nährstoffen fördern. Auf der anderen Seite gibt es Stimmen, die Kohlensäure für ungesund halten. Anhängern der basischen Ernährung zufolge stört ein hoher Konsum von H2CO3-haltigen Lebensmitteln den Säure-Basen-Haushalt. Hier stiftet eventuell der Name Verwirrung, denn Kohlensäure ist aus chemischer Sicht nur schwach sauer, Sprudelwasser sogar neutral. Dass empfindliche Menschen auf Kohlensäure mit Aufstoßen und Sodbrennen reagieren, stimmt hingegen.
2018 erregte eine Studie von Wissenschaftlern einer Universität in Ramallah einiges Aufsehen. Experimente mit Ratten hatten ergeben, dass kohlensäurehaltige Getränke den Appetit der Tiere anregten und sie mehr fraßen als nötig. Andere Untersuchungen kommen zu einem gegenteiligen Ergebnis. So dehne die Kohlensäure den Magen und mindere das Hungergefühl. Außerdem halte die verdauungsanregende Wirkung eher schlank.