Den Teelöffel Zucker im Kaffee oder das Stück Kuchen haben wir im Auge, wenn es um unseren Zuckerkonsum geht. Anders sieht es mit Lebensmitteln aus, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem weißen Süßungsmittel zu tun haben. Mit unseren Tipps tappen Sie nicht in die Zuckerfalle.
Deutschland hat ein Zuckerproblem: Zu diesem Schluss kommt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nach der Auswertung diverser Verzehrstudien. Im Schnitt nehmen wir 25 Prozent mehr Zucker zu uns, als gut für uns ist. Denn das Süßungsmittel fördert Übergewicht und in der Folge Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die Zähne leiden unter Karies. Die Ursache für die zu große Menge Zucker, die wir täglich konsumieren, liegt einerseits in süßen Lebensmitteln. Hier ein Schokoriegel, dort ein Keks und dazu noch Limonaden – da kommt einiges zusammen. Andererseits enthalten auch unverdächtige Nahrungsmittel das Süßungsmittel – das gilt übrigens ebenso für versteckte Fette. Besonders viel Zucker versteckt sich in Konserven und Fertigprodukten, in denen wir ihn aufgrund des eher herzhaften Inhalts gar nicht vermuten. So weisen etwa Gewürzgurken, Rollmops, Ketchup, Soßen und Rotkraut einen hohen Zuckergehalt auf. Sogar Wurst kann Zucker enthalten.
Welche Produkte Zucker enthalten, verrät oft nur ein Blick auf die Zutatenliste. Dabei sind die Inhaltsstoffe in der Reihenfolge der Menge angegeben. Steht Zucker also an erster Stelle, steckt besonders viel davon in dem Lebensmittel. Das Süßungsmittel kann sich aber auch hinter anderen Bezeichnungen wie Maltose, Laktose, Glukose und Saccharose verbergen. Die Hersteller verwenden außerdem immer häufiger den nicht aus Zuckerrüben, sondern aus Weizen, Mais oder Kartoffeln gewonnenen Glukose-Fruktose-Sirup bzw. Fruktose-Glukose-Sirup als Inhaltsstoff. Den Verbraucher wiegt das in falsche Sicherheit, denn dass Fruchtzucker gesünder ist als Haushaltszucker, gehört zu den Ernährungsmythen, die Sie ganz schnell vergessen sollten. Durch die „Tarnnamen“ erscheint die Zuckermenge geringer, da sie weiter hinten auf der Zutatenliste erscheinen. So lässt sich der Gehalt in einem Lebensmittel strecken, ohne dass es auffällt.
Übrigens: Auch der Fruchtzucker im Direktsaft wird gerne in der Bilanz vergessen.
Der wirksamste Schutz vor einem zu hohen Zuckerkonsum ist eine gesunde Ernährung mit möglichst vielen unverarbeiteten Lebensmitteln. Möchten Sie abnehmen, erstellen Sie am besten einen konkreten Ernährungsplan – das hilft, Speisen mit zugesetztem Zucker zu meiden. Auch achten Sie dann mehr auf die Portionsgrößen. Die Ampelkennzeichnung auf Verpackungen schwankt von Hersteller zu Hersteller und ist oft viel zu klein bemessen: So wird von 30 Gramm Müsli kaum jemand satt. Werden ausreichende Portionen gegessen, schaltet die Ampel beim Zuckergehalt schnell von „Grün“ auf „Rot“ um. Mischen Sie also lieber Haferflocken mit frischem Obst, statt zu einem Fertigprodukt zu greifen.