Auf ihre "Teetied" lassen die Ostfriesen nichts kommen – und besonders gern genießen sie dazu süßen Mehlpütt. Die über Wasserdampf gegarte Hefeteigspezialität wird auch Klütje oder Puffert genannt und traditionell mit Vanillesoße und Birnenkompott serviert. Das müssen Sie probieren!
4 Portionen
Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen laut LMIV (8.400 kJ/2.000 kcal)
Energie
Kalorien
Kohlenhydrate
Fett
Eiweiß
Das Dämpfen von Mehlspeisen über dem Wasserbad kennen Sie vor allem aus der asiatischen Küche? Dann waren Sie noch nicht in Ostfriesland! Hier – zwischen Weiden und Watt – bereitet man seit Generationen Mehlpütt zu: eine Spezialität aus Hefeteig, die in einem Topf über Wasserdampf gegart wird. Das Rezept ist ähnlich wie bei den süddeutschen Rohrnudeln. Nur die Zubereitungsart unterscheidet sich leicht. Die Ostfriesen genießen ihren Mehlpütt, den sie auch Klütje oder Puffert nennen, mit Vanillesoße und Birnenkompott ("Puffert und Peern"). Auf den Tisch kommt die Spezialität gerne zur nachmittäglichen "Teetied" (Teezeit) oder als Dessert. Aber auch als herzhafte Variante mit Butter und Käse können Sie den Hefekloß servieren. Sie benötigen für die Zubereitung des Teigs keine speziellen Zutaten: Weizenmehl, Zucker, Milch, Ei und Hefe sind im Mehlpütt-Rezept genauso verarbeitet wie bei jedem anderen Hefeteig. Ob Sie frische oder Trockenhefe verwenden, macht für das Gelingen des Rezepts ebenfalls keinen Unterschied. Keine Zeit für die Teigruhe? Bereiten Sie doch Leckereien mit selbsttreibendem Mehl zu.
Tipp: Für Mehlpütt benötigen Sie keinen ganzen Hefewürfel. Lesen Sie deshalb bei uns nach, wie man frische Hefe einfrieren kann und worauf zu achten ist.
Wichtig beim Garen des Mehlpütts ist, dass die im Geschirrtuch hängende Teigkugel das Wasser am Boden des Topfs nicht berührt. Sie können statt des Topfs auch eine spezielle Klütje-Form aus Aluminium verwenden. Diese sieht aus wie eine Gugelhupfform – und wird direkt ins Wasserbad gestellt. Durch einen fest schließenden Deckel auf der Form kann kein Wasser an den Teig gelangen.
Die Ostfriesen nehmen ihre Teetied sehr ernst. Kein Wunder also, dass die Küche der Region einige leckere Kuchen- und Dessert-Rezepte kennt, mit welchen der aromatische schwarze Friesentee noch ein bisschen besser schmeckt. Dazu gehört zum Beispiel die Knüppeltorte. Sie wird aus kleinen Pfannkuchen und einer fruchtigen Füllung geschichtet und mit Schlagsahne und Mandeln dekoriert. Ebenso beliebt sind kross im Waffeleisen gebackene Neujahrskuchen oder Prüllkers – in Fett ausgebackene Hefeküchlein mit Rum. Entdecken Sie die Küche Ostfrieslands und starten Sie mit dem Nachbacken unseres Rezepts! Wir wünschen viel Spaß und vor allem guten Appetit.