Knackiger grüner Brokkoli, zarte gekochte Gartenbohnen und Kräuter wie Petersilie und Kresse: Sie alle haben eines gemeinsam: Chlorophyll. Der Pflanzenstoff verleiht den Lebensmitteln ihre Farbe. Auch für unsere Gesundheit wird ihm eine besondere Bedeutung zugeschrieben.
Sie sorgen für die Farbvielfalt von Obst und Gemüse: sekundäre Pflanzenstoffe. Carotinoide etwa lassen Möhren orangefarben erscheinen, Flavonoide färben Kirschen oder Beeren schön rot und sind übrigens auch in Ginkgo biloba enthalten. Chlorophyll steuert das grüne Farbspektrum bei und bereichert den Speiseplan um Grünkohl, Rucola, Lauch, grünen Spargel und andere Lebensmittel. Aufgrund der enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe leisten sie einen wertvollen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung.
Welche Rolle dabei dem Chlorophyll zukommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Wissenschaft hat bislang zwar Hin-, aber noch keine zweifelsfreien Beweise gefunden, dass Chlorophyll & Co. einen präventiven Effekt im Hinblick auf Krankheiten wie Krebs und Bluthochdruck haben. In normalen Mengen mit der Nahrung aufgenommen, schaden sie aber auch nicht. Aus diesem Grund empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), viel Obst und Gemüse zu essen und so auch die Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen zu gewährleisten.
Anders sieht es mit Tabletten, Kapseln, Tropfen und Pulver aus: In dieser Form als Nahrungsergänzungsmittel angebotenes Chlorophyll ist der DGE zufolge nicht zu empfehlen. Präparate mit Algen wie Chlorella oder Spirulina können sogar schaden, warnt die Verbraucherzentrale. Denn sie könnten mit Schadstoffen verunreinigt sein. Wie bei jeder isolierten, künstlichen Nährstoffzufuhr besteht zudem die Gefahr einer Überdosierung. Wer gezielt mehr Chlorophyll konsumieren möchte, sollte einfach zu Lebensmitteln greifen, die grün sind. Genießen Sie öfter frisches Blattgemüse, essen Sie Salat, Gurken, Kräuter und Erbsen, wählen Sie als Snack eine Kiwi und mixen Sie sich doch mal grüne Smoothies.
Wer häufig Lebensmittel mit Chlorophyll verzehrt, kommt in den Genuss eines weiteren Vorteils: Der Pflanzenstoff mildert nämlich Mundgeruch und hilft gegen Knoblauchgeruch. Diesen Umstand macht sich auch Chlorophyll-Kaugummi zunutze. Sie können aber auch einfach nach dem Essen einen Stängel Petersilie kauen.
Fazit: Seien Sie bei gesundheitsbezogenen Werbeaussagen wie "Chlorophyll fördert die Blutbildung, beugt Herzinfarkten vor und macht schlank" skeptisch und verzichten Sie auf die Einnahme von dermaßen beworbenen Produkten. Ernähren Sie sich einfach zu einem guten Teil mit grünen Lebensmitteln. Das ist preiswerter – und leckerer!