Glaubt man diversen Quellen im Internet, ist Honigwasser ein wahrer Zaubertrank. Es soll die Schönheit fördern, für Gewichtsverlust sorgen und vor Krankheiten schützen bzw. lindernd wirken. Was dran ist an diesen Behauptungen und wie Sie Honigwasser herstellen, lesen Sie hier.
Als Naturprodukt genießt Honig seit jeher den Ruf, gesund zu sein. Seit Jahrtausenden wird die süße Bienennahrung als Hausmittel für die Wundbehandlung eingesetzt. Heute trinken viele Menschen Honigwasser oder -tee zur Linderung von Husten und Schnupfen, oft in Kombination mit Vitamin-C-reichen Säften. Dass heiße Zitrone mit Honig bei Erkältungen hilft, konnte jedoch in wissenschaftlichen Studien nicht belegt werden. Allenfalls ist eine geringfügige Wirkung zu erwarten. Der Grund: Die als positiv geltenden Inhaltsstoffe im Honigwasser mit Zitrone sind einfach in zu geringer Konzentration vorhanden. Der Genuss des Bienenprodukts in Tees – etwa in einem Kardamom-Honig-Tee – ist wohltuend, aber kein Wundermittel gegen Viren und Bakterien. Das gilt auch für Honigwasser mit Zimt, das häufig als Rezept für und gegen alles angeführt wird. Möchten Sie bestimmte Symptome wie Husten oder Halsschmerzen lindern, können Tees bei Erkältung hilfreich sein: Achten Sie aber darauf, dass die Sorten der Wahl möglichst eine Arzneimittelzulassung haben.
Häufig zu lesen ist, dass Honigwasser die Pfunde purzeln lässt. Dafür soll man regelmäßig morgens ein Glas Honigwasser trinken, eventuell auch als Teil von Ingwerwasser. Das verbessere auch gleich noch das Hautbild, stärke das Immunsystem, entgifte den Körper und beeinflusse das Cholesterin positiv, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen könne. Und gegen Blähungen kann Honigwasser angeblich auch helfen. Fakt ist: All diese Wirkungen sind rein subjektiver Natur und nicht objektiv belegbar. Entsprechende gesundheitsbezogene Werbeversprechen für Honig sind deshalb nach der Health-Claims-Verordnung verboten. Wenn Ihnen Honigwasser guttut, spricht aber auch nichts dagegen, dass Sie das Getränk genießen. Sie sollten sich nur nicht zu viel davon versprechen.
Und wie sieht es mit der äußerlichen Anwendung von Honigwasser aus? Als Shampoo, Spülung und Stylingmittel für die Haare kann es durchaus eine pflegende Wirkung haben. Und auch die Haut profitiert von dem Bienenprodukt. Honig ist deshalb auch in vielen Naturkosmetika wie Cremes und Seifen zu finden. Spezieller Medizinalhonig wird sogar erfolgreich für die Wundbehandlung eingesetzt. Um zu Hause den Schnitt im Finger zu behandeln, sollten Sie allerdings nicht zu Ihrem normalen Speisehonig greifen. Nur Manuka-Honige aus der Apotheke entfalten eine heilsame Wirkung.