Beim Grillen wird zwischen zwei Arten unterschieden: direktem und indirektem Grillen. Welche Methode ist für welchen Zweck am besten geeignet?
Direktes Grillen: Bei der direkten Methode wird das Grillgut auf dem Rost direkt über die glühenden Kohlen bzw. auf den Gasgrill gelegt und erhitzt. Damit beide Seiten gar werden, muss es nach der Hälfte der Garzeit gewendet werden. Diese Methode eignet sich besonders für Steaks, Hamburger, Koteletts und für Grillgut mit kurzer Garzeit (nicht länger als 25 Minuten).
Indirektes Grillen: Beim indirekten Grillen wird das Fleisch nicht direkt der Hitze ausgesetzt, sondern durch Rauch oder warme Luft gegart. Diese Grillmethode dauert zwar länger, macht das Fleisch aber auch besonders zart. Indirektes Grillen eignet sich besonders für Spareribs, Braten, ganze Hähnchen oder sehr große Fleischstücke. Je nach Größe und Temperatur kann das indirekte Grillen zwischen zwei und fünf Stunden dauern.
Ein echter Klassiker beim Grillen ist der Holzkohlegrill. Sie finden ihn in unterschiedlichen Größen, Materialien und Ausführungen. Auf dem Holzkohlegrill bekommt das Fleisch ein besonders rauchiges Aroma - den typischen Grillgeschmack.
Bei Holzkohlegrills können Sie zwischen unterschiedlichen Anzündemethoden wählen. Beliebt ist Holzkohle. Sie lässt sich leicht entzünden und entwickelt wenig Geruchsstoffe. Sie hält wegen ihrer geringen Dichte aber etwa nur 30-40 Minuten eine gleichmäßige Temperatur. Danach verglüht sie und liefert eine weniger beständige Hitze. Wer lange grillen möchte, greift deshalb besser zu Briketts. Sobald sie glühen, halten sie etwa eine Stunde lang eine gleichbleibende Temperatur vor ca. 320 °C. Allerdings braucht es auch etwas mehr Geduld und Wartezeit, bis die Briketts eine schöne Glut entwickeln.
Wer mit Holz grillen möchte, sollte darauf achten ausschließlich trockenes, gut abgelagertes Hartholz zu verwendet. Das Holz liefert einen tollen Fleischgeschmack. Allerdings ist es nicht so leicht zu entzünden, die Temperatur der Glut lässt sich kaum regulieren und die anfänglich hohe Hitze lässt relativ schnell nach. Fazit: Mit Holz grillen ist nur etwas für echte Grillprofis.
Mit zwei verschiedenen Grillzonen können Sie unterschiedliches Grillgut richtig zubereiten. Dazu füllen Sie die eine Seite des Grills mit Kohle, während die andere frei bleibt. Jetzt können Sie in der direkten Hitze scharf angrillen und in der indirekten Hitze durchgaren.
Mit einem Gasgrill lässt es sich sehr viel einfacher grillen als mit dem Holzkohlegrill, da Gasgrills nicht lange angeheizt werden müssen, sondern mit Flüssiggas betrieben werden. Dafür ist der Gasgrill aber auch technisch anspruchsvoller und dementsprechend störungsanfällig.
In den USA ist das Grillen mit Gas bereits Standard, bei uns überwiegt noch immer das Grillen mit Holzkohlegrill. Vorteile eines Gasgrills sind die geringe Vorheizzeit und die Möglichkeit, die Hitze zu regulieren. Außerdem erzeugen Gasgrills kaum Rauch und lassen sich einfacher reinigen als Holzkohlegrills. Von Nachteil ist, das immer Gas vorrätig sein muss und dem Grillgut das typische Raucharoma fehlt.
Gerade beim Grillen auf dem Balkon bietet sich ein Elektrogrill an, da sich beim Grillen kein Rauch entwickelt und es somit auch keine Probleme mit der Hausordnung oder den Nachbarn geben kann. Allerdings ist für echte Grill-Fans ein Eletrogrill eher eine Notlösung, da das wichtigste fehlt: die Grillstimmung. Die wird beim Grillen mit Kohle über das typische Grillaroma transportiert. Außerdem ist man beim Grillem mit Elektrogrill immer darauf angewiesen, eine Steckdose in Reichweite zu haben, da der Grill sonst nicht funktioniert. Fazit: Für eine Grillparty im Freien ist ein Elektrogrill nicht ideal, wer bei Regen oder strenger Hausordnung auf dem Balkon grillen will, kann gut zum Elektrogrill greifen.
Wie lecker ihr Grillgut wird, hängt auch von der Temperatur ab: Rind- und Schweinefleisch vertragen kurzfristig sehr hohe Temperaturen, Fisch mag mittlere Hitze, bei Gemüse, Tofu und Käse darf es noch moderater zugehen.
Auch der Garzeitpunkt ist essentiell für den Fleischgeschmack. Erfahrene Griller erkennen am Druck den Gargrad vom Fleisch. Bei Steaks funktioniert das so: Mit einem Finger einige Male auf das Grillgut drücken. Fühlt es sich so fest an wie der Handballen, sollte das Fleisch durchgegart sein. Gibt es sanft nach wie die Handfläche zwischen Daumen und Zeigefinger, ist das Steak „rare“, also leicht blutig innen. Nur wenn’s gar nicht anders geht, sollte man das Grillgut mit dem Messer anschneiden, sodass man das Innere sehen kann. Leider verliert das Fleisch dabei immer Saft.
Praktisches Grillzubehör macht den Grillabend perfekt: Zur Sicherheit dürfen isolierte Grillhandschuhe nicht fehlen, dazu eine lange, stabile Grillzange und einen Grillwender aus Metall. Eine Schürze schützt die Kleidung bei Funkenflug und vor Fettspritzern. Hilfreich sind zudem ein Küchentimer und ein Fleischthermometer, Aluschälchen oder -folie und Küchenpapier.