Genießen Sie eine schwäbische Weihnachtsspezialität mit einer langen bäuerlichen Geschichte: Hutzelbrot wird seit dem Mittelalter als besondere Köstlichkeit zu den Feiertagen verzehrt. Hier lesen Sie, wie Sie Hutzelbrot selber machen und erfahren alles über die Herkunft von Hutzelbrot.
8 Portionen
Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen laut LMIV (8.400 kJ/2.000 kcal)
Energie
Kalorien
Kohlenhydrate
Fett
Eiweiß
Hutzelbrot ist ein traditionelles bäuerliches Festtagsgebäck aus dem Schwäbischen. Das originale Hutzelbrot-Rezept besteht aus getrockneten Birnen, Mehl, Nüssen und manchmal weiteren Trockenfrüchten. Die getrockneten Birnen sind die Namensgeber der Spezialität: Man verwendete eine im frischen Zustand sehr harte und herbe Birnensorte, die durchs Trocknen jedoch süß und haltbar wurde. Wegen ihrer schrumpeligen Optik bezeichnete man die Birnenstücke nach dem Trocknen als "Hutzel".
Wie bei Brauchtumsrezepten üblich gibt es mehr als nur ein Hutzelbrot-Rezept: Die Zubereitung wurde von Generation zu Generation überliefert und fiel in jeder Familie und Region etwas anders aus. In manchen Haushalten wurde das Hutzelbrot-Rezept z. B. festlich mit getrockneten Zwetschgen, Honig, Feigen, Mandeln, Zitronat oder Kirschwasser verfeinert. Erlaubt war, was die Bäuerin zur Hand hatte.
Übrigens: Schauen Sie in unserem Expertenwissen nach, wenn Sie wissen möchten, ob getrocknete Früchte gesund sind.
Traditionell aßen die Bauern das Hutzelbrot am Weihnachtsabend, oft mit Butter bestrichen. Sogar die Kühe im Stall und der Hofhund bekamen etwas ab, um reichlich Milch und Schutz für das kommende Jahr zu sichern. Aberglaube war auch beim Verzehr im Spiel: Hutzelbrot durfte erst am Heiligabend oder am Stephanstag (26. Dezember) angeschnitten werden und musste bis zum Dreikönigstag aufgegessen sein. Im Prinzip hält sich das Früchtebrot allerdings deutlich länger: Bis zu vier Monate können Sie Hutzelbrot aufbewahren, wenn es luftdicht verpackt ist. Der Grund: Im Teig werden weder Butter noch Ei oder Milch verwendet. Süße Brote kennt man übrigens auch in anderen Teilen der Welt: Im hispanischen Raum ist das Pan Dulce beliebt, in Großbritannien serviert man zum Tee gern saftigen Englischen Früchtekuchen.