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Agavendicksaft in Glasschale mit Löffel auf Holzbrett

Agavendicksaft: Das steckt hinter der Alternative zum Haushaltszucker

Zucker ist in der modernen Ernährung in Verruf geraten und viele Menschen suchen nach einer Alternative. Immer wieder taucht dabei der Agavendicksaft auf: Doch was ist das eigentlich und ist das Süßungsmittel wirklich besser für die Gesundheit?

Guter Zuckerersatz? Agavendicksaft

Gehören Sie zu den Menschen, die Zucker möglichst vermeiden möchten, sind Alternativen gefragt. Als natürliches Süßungsmittel wird neben Honig gerne Agavendicksaft empfohlen. Der Sirup wird aus Agavensaft hergestellt – die Pflanze wächst in Mexiko sowie Mittel- und Südamerika. Die hohe Süßkraft und der je nach Sorte leichte bis kräftige Geschmack nach Karamell haben dem Agavendicksaft zu einem Siegeszug in die Küchen gesundheitsbewusster Verbraucher verholfen. Er süßt die selbst gemachte Kräuterlimo, den Tee oder Kaffee, wird zum Backen von Kuchen verwendet und für Zwischenmahlzeiten wie einen Dinkel-Milchreis.

Durch seine zähflüssige Konsistenz lässt er sich gut verarbeiten und da er süßer ist als Zucker, reichen geringere Mengen – das spart im Vergleich zu dem weißen Süßungsmittel ein paar Kalorien. Eine weitere Eigenschaft des Agavendicksafts ist sein niedriger glykämischer Index: Der Sirup lässt den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen, was ein längeres Sättigungsgefühl begünstigt. Sie können ihn deshalb auch im Rahmen einer Glyx-Diät verwenden.

Ernährungswissenschaftler sehen den Sirup kritisch

Plantage für Agavendicksaft vor Berg-Panorama, trockene Gegend
Monokulturen auf Agaven-Plantagen schaden der Umwelt

Durch die genannten Eigenschaften wird Agavendicksaft gerne als gesunde Zuckeralternative beworben. Aus wissenschaftlicher Sicht ist diese Behauptung jedoch nicht haltbar. Denn der Sirup ist ernährungsphysiologisch keineswegs besser. Vor allem den hohen Anteil an Fructose sehen Experten kritisch. Mit 90 Prozent ist er weitaus höher als beim Haushaltszucker, der zur Hälfte daraus besteht. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt, dass zu viel Fructose das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Manche Menschen reagieren zudem mit Verdauungsbeschwerden auf den Genuss des Fruchtzuckers oder vertragen ihn gar nicht. Sie sollten Agavendicksaft auf jeden Fall meiden.

Einen weiteren Minuspunkt sammelt das Süßungsmittel bei der Ökobilanz. Weite Transportwege, ein die Böden auslaugender Anbau in Monokulturen und ein hoher Ressourcenverbrauch lassen den Sirup schlecht abschneiden.

Agavendicksaft und seine Alternativen in der Ernährung

Granatapfelsaft
Granatapfelsaft enthält Agavendicksaft, aber nur wenige Esslöffel

Hin und wieder ein wenig Agavendicksaft zu benutzen, schadet der Gesundheit vermutlich nicht. Zumal für Rezepte wie unseren Granatapfelsaft mit Buttermilch nur ein paar Esslöffel verwendet werden.

Sie können den Sirup aber auch durch Honig ersetzen, wenn Ihnen ein Produkt aus heimischer Erzeugung lieber ist. Eine weitere Alternative, vor allem für Menschen mit Fructoseintoleranz, ist Reissirup: Er enthält fast keinen Fruchtzucker. Allerdings ist seine Süßkraft geringer als die von Zucker.

In einem Punkt sind sich alle Experten im Hinblick auf Zucker, Agavendicksaft und andere Süßungsmittel einig: Am besten genießen Sie sie bewusst und in Maßen. Dann spielt es kaum eine Rolle, welches Sie wählen.