Stevia-Zucker ist ein weißes, künstlich hergestelltes Pulver, das eine hohe Süßkraft, aber so gut wie keine Kalorien hat. Wer gerne nascht, kann damit Kuchen backen oder Getränke süßen. Wie das schmeckt, ob Stevia gesund ist und was Sie über die Dosierung wissen sollten, erfahren Sie hier.
Zucker-Ersatz ist gefragt, denn immer mehr Menschen möchten sich zuckerarm ernähren, sich dadurch überflüssige Kalorien sparen und ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Ein solches Ersatzprodukt ist Stevia-Zucker, der als Pulver, flüssig oder auch in Tablettenform auf breiter Basis in die Supermärkte Einzug gehalten hat. Er wird aus der Stevia-Pflanze gewonnen und ist als Süßstoff E 960 zugelassen. Mit einer etwa 200- bis 400-mal stärkeren Süßkraft als Haushaltszucker brauchen Sie nur wenig Stevia, um den süßen Zahn zu befriedigen. Und das ist auch gut so, denn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für den Verzehr eine Höchstmenge festgelegt. Demnach sollten Sie von dieser Zuckerart nicht mehr als vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich konsumieren. Wird dieser Wert eingehalten, bestehen laut EFSA keine Bedenken: Diabetiker wie Gesunde können mit Stevia backen, Desserts zubereiten oder ihren Tee damit süßen.
Gerade beim Backen mit Stevia oder beim Zubereiten von Speisen mit viel Süße gibt es aber einiges zu beachten. Denn Stevia-Zucker hat einen intensiven Eigengeschmack, der an Lakritze erinnert und in größeren Mengen ins Bittere umschlägt. Beim Backen fehlt außerdem das Volumen des Zuckers, wenn Sie diesen durch eine geringere Menge Stevia-Zucker ersetzen. In speziell für das Backen deklarierten Stevia-Produkten gleichen Füllstoffe den Verlust aus. Auf der Verpackung ist auch gleich die genaue Dosierung für Stevia statt Zucker angegeben. Ansonsten wählen Sie zum Backen besser gleich Rezepte mit Zuckeralternativen, bei denen die Zutaten von Haus aus in passenden Mengen zusammengestellt sind. Ist das nicht möglich, sollten Sie für die Umrechnung von Zucker in Stevia auf jeden Fall die Angaben des Herstellers nutzen – denn jedes Stevia-Produkt hat eine andere Süßkraft! Weitere Tipps erhalten Sie im Beitrag " Backen ohne Zucker – welche Ersatzstoffe eignen sich?".
Wie bei allen Zuckerersatzstoffen entspinnt sich auch um Stevia die Diskussion, ob sie sinnvoll sind oder nicht. Faktisch beeinflusst Stevia-Zucker den Blutzuckerspiegel nicht und fördert auch keine Karies. Aber: Die starke Süßkraft kann den Geschmackssinn verwirren, sodass die Ernährung generell immer süßer ausfällt. Ernährungsexperten raten deshalb, lieber insgesamt weniger zu süßen, als Zucker einfach durch eine Alternative zu ersetzen. So könne sich eine Art Entwöhnungseffekt einstellen und der Jieper auf Süßes lasse nach.
Fazit: Hin und wieder ein wenig Stevia als Süßstoff zu verwenden, schadet nicht. In größeren Mengen stört aber schnell der Beigeschmack und Auswirkungen auf die Gesundheit sowie ein verstärktes Verlangen nach Süßem lassen sich nicht ausschließen.