Auf die Frage, woher ein Reizdarm kommt und wie man ihn wieder los wird, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Er entsteht ganz individuell, ist selbst unter dem Mikroskop nicht zu erkennen und bei jedem Betroffenen anders ausgeprägt. Aber er ist in den Griff zu kriegen, lesen Sie hier wie.
Das sogenannte Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine funktionelle, häufig chronische Störung des Magen-Darm-Traktes. Das bedeutet, die betroffenen Personen sind nicht krank, aber ihr Verdauungstrakt funktioniert nicht so, wie er sollte und ruft beim Essen Beschwerden hervor. Zu den Symptomen eines Reizdarms gehören z.B. Bauchkrämpfe, Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, aber auch depressive Verstimmungen.
Betroffene des Reizdarmsyndroms haben meist eine längere Ärzte-Odyssee hinter sich, die keine Ursachen hervorbringt, da rein körperlich nichts zu sehen ist. Diese Situation belastet viele Menschen, da sie oftmals nicht ernst genommen werden bzw. sich auch selbst nicht ernst nehmen aufgrund der fehlenden Eindeutigkeit.
Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind leider noch nicht ausreichend erforscht. Es gibt keinen allgemeingültigen Reizdarm-Test oder eine feste Therapie. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass es ein Zusammenspiel aus Ursachen, die im Magen, Darm und der Psyche liegen, gibt. Zudem wurde festgestellt, dass Reizdarm-Patienten meist viel (Druck-)empfindlichere Magen-Darm-Trakte haben, oftmals an Unverträglichkeiten (z.B. Laktose-, Fruktose- oder Histaminintoleranz) leiden oder bereits Darminfektionen und -entzündungen hinter sich haben. Auch Fleisch, Zucker und künstliche Zusatzstoffe könnten einen Einfluss auf den Reizdarm und seine Symptome haben, ebenso wie (psychischer) Stress.
Niemand sollte jedoch über diesem Beschwerdebild verzweifeln, denn mit einem Reizdarmsyndrom kann man lernen umzugehen. Neben der Reduktion von Stress sollte die Ernährung etwas angepasst werden und zwar ganz individuell, denn es gibt – anders als bei histaminarmen Rezepten für Menschen mit Histaminintoleranz – keine allgemeingültigen Speisepläne. Reizdarm-Betroffene sollten daher sehr genau hinhören, was ihr Körper nach dem Essen zurückmeldet und die entsprechenden Lebensmittel, die Probleme machen, meiden. So kann jeder Reizdarm-Betroffene seine eigene "Therapie" etablieren. Manch einer hat z.B. eine trägere Verdauung, die er mit ballaststoffreichen Lebensmitteln wieder in Schwung bringen kann, ein anderer leidet unter genau dem Gegenteil. Manche Reizdarm-Patienten vertragen Rohkost ohne Probleme, andere wiederum müssen besser alles kochen. Planen Sie eine Darmsanierung, lassen Sie sich am besten fachkundig beraten.
Bei aller Individualität von Reizdärmen gibt es aber ein paar Lebensmittel, die fast jeder Reizdarmsyndrom-Patient schlecht verträgt und lieber meiden sollte. Dazu gehören z.B. blähende Lebensmittel wie Zwiebeln, Lauch, Hülsenfrüchte, Beeren, Feigen oder Hefe, Koffein- und kohlensäurehaltige Getränke, zu scharfe Gewürze, Alkohol sowie übermäßig Zucker oder Säure.
Allgemein hilft es den meisten Betroffenen, wenn sie
Gut vertragen werden in der Reizdarm-Ernährung außerdem meist Kartoffeln, Fenchel, Karotten, Reissuppe, Brei, geriebener Apfel, Kräutertees – lesen Sie hierzu mehr über die Wirkung von Kamillentee –, Gemüsebrühe und Gemüsepürees.