Teilen statt besitzen – so lässt sich die neue Wirtschaftsform der Sharing Economy in aller Kürze definieren. Wir gehen näher auf das Modell des Gemeinschaftskonsums ein und nennen Beispiele rund um das Konzept.
Die Definition von Sharing Economy oder auch Share Economy lautet kurz: systematisches Leihen und Verleihen oder gemeinsames Nutzen von Dingen und Ressourcen. Das können materielle Produkte oder auch Dienstleistungen, Wissen und Daten sein. Es geht also ums Teilen statt Besitzen, wodurch Sharing Economy Nachhaltigkeit im Alltag jedes Einzelnen und der Gesellschaft im Ganzen fördern kann. Im Grunde ist das Prinzip des Tauschhandels ohne Zahlungsmittel uralt. Das Internet bietet heute jedoch zahlreiche Möglichkeiten, um den Gemeinschaftskonsum in großem Stil anzubieten und abzuwickeln. Bekannte Beispiele für Sharing Economy sind:
Die Beispiele für Sharing Economy sind in ihrer Ausgestaltung sehr unterschiedlich, haben aber eines gemeinsam: Sie sparen Ressourcen und tragen damit direkt zum Klimaschutz bei. Es müssen weniger Güter produziert werden, die zudem intensiver genutzt werden. Auch der Wegwerfmentalität beugen Sharing-Economy-Netzwerke vor. Die soziale Komponente stärkt das Gemeinschaftsgefühl und bekämpft Vereinsamung. Ein weiterer Vorteil der genannten Sharing-Economy-Beispiele: Über die Onlineplattformen ist ein schneller, teils unmittelbarer Zugriff auf die Ressourcen und Dienstleistungen möglich. Das spart Zeit und gegebenenfalls auch Wege für die Besorgung.
Es gibt aber auch Kritik am Modell des Gemeinschaftskonsums. So ist Sharing Economy nicht durchgängig nachhaltig. Fahrdienste etwa können den CO2-Ausstoß fördern, anstatt ihn zu verringern. Durch die neuen Dienste leiden alteingesessene Branchen – wie etwa reguläre Taxiunternehmen. Dringend benötigter Wohnraum verschwindet vom Wohnungsmarkt. Kommerziellen Anbietern wird "Plattformkapitalismus" vorgeworfen: Es gehe um Profitmaximierung und der einstmals soziale Gedanke des Teilens trete in den Hintergrund, so die Kritiker. Sharing Economy ist im steten Wandel. Wie sich das Teilen-Prinzip in der Zukunft entwickelt und ob die Vor- oder Nachteile überwiegen, muss sich in der Praxis zeigen.