Schokolade und Blutwurst? Lakritz mit Fisch? Warum nicht?! Beim Food Pairing eröffnet die ungewöhnliche Kombination von Lebensmitteln ganz neue Geschmackserlebnisse. Dabei wird nicht einfach drauflosexperimentiert, sondern auf wissenschaftlicher Basis vorgegangen.
Probieren geht über studieren: Beim Food Pairing ist es zunächst andersherum. Der Kochtrend berechnet mithilfe von Algorithmen, welche Aromen zueinanderpassen und ein leckeres Gericht ergeben. Dabei ist es unwichtig, welche Lebensmittel zum Einsatz kommen. Sie müssen lediglich die gleiche Hauptaromakomponente aufweisen. Ähnlich wie beim Fusion Food entstehen so Speisen mit Zutaten aus aller Herren Länder. Dadurch ist die Erfindung neuer Rezepte nicht länger Sterne-Köchen vorbehalten, jeder kann nun unter die Spitzenköche gehen. Alles, was Sie dafür brauchen, ist eine Software bzw. Food-Pairing-Datenbank oder Bücher mit einer Tabelle der Lebensmittel mit gleichen Schlüsselaromen.
Möchten Sie sich inspirieren lassen, wählen Sie einfach eine Zutat aus und erhalten eine Liste mit dazu passenden Lebensmitteln, die Sie nun miteinander kombinieren. Ergebnis sind moderne Rezepte, die keine Langeweile beim Speiseplan aufkommen lassen. Um sich erst einmal an die neue Küche heranzutasten, bieten sich beliebte Food-Pairing-Beispiele an. Sie sind nicht allzu exotisch und überfordern weder den ungeübten Gaumen noch die Verdauung. Kalbfleisch mit Apfelsaft, Feldsalat mit Speckdatteln oder ein Erdbeer-Kürbis-Salat führen Sie mit gewohnten Zutaten in die Welt des Food Pairings ein.
Möchten Sie selbst ein wenig experimentieren und Zutaten finden, die gut zusammenpassen, können Sie sich natürlich auch auf Ihre eigenen Geschmackserfahrungen verlassen. Wählen Sie einfach zwei Lebensmittel aus, die beide eines der folgenden sieben Schlüsselaromen aufweisen, und kombinieren Sie diese:
• fruchtig, säuerlich
• blumig, frisch
• zitrusartig, kräuterig
• holzig, herb
• vanilleartig, rauchig
• würzig, zimtig
• röstartig, erdig
Das Prinzip lässt sich länder- und kategorienübergreifend anwenden. Mischen Sie Zutaten orientalischer Rezepte mit typisch deutschen, Aromen von Hauptgerichten mit denen von Desserts: Erlaubt ist, was schmeckt!
Die Wissenschaft vom Food Pairing ist damit noch lange nicht am Ende und wird immer weiterentwickelt. So bezieht der Kochtrend zunehmend auch die Konsistenz und Zustandsform von Lebensmitteln mit ein, um einen neuen Geschmack zu kreieren. Hier spielt die Molekularküche hinein – man darf gespannt sein, welche kreativen Kombinationen künftig unsere Ernährung bereichern.