Ob es das einfache, aber leckere Krabbenbrötchen ist oder das fast schon feudal anmutende Hummergericht: wir Norddeutschen lieben unsere Meeresdelikatessen. Zu Krabben, Hummer und Krebs haben wir hier ein paar Tipps.
Krustentiere mit gelten als echte Delikatesse. Ihr zartes, mildes Fleisch ist nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an Proteinen und Nährstoffen. Doch es scheint, je größer das Schalentier, desto größer ist auch die Scheu des Hobbykochs, sich an die Zubereitung zu wagen.
Wir wollen einen kleinen Überblick über die verschiedenen Arten von Krustentieren geben: von Nordseekrabben über Garnelen bis zur Königsdisziplin, dem Hummer. Außerdem erwarten Sie hilfreiche Tipps und einige, schmackhafte Garnelen-Rezepte.
Ziehen Sie gerade die Augenbrauen hoch? Ja, die korrekte Bezeichnung dieser liebsten Spezialität der Norddeutschen lautet Nordseegarnele. Der Name Nordseekrabbe oder einfach nur Krabbe hat sich mit der Zeit eingeschliffen. Doch egal wie sie die Kleinen nennen, schmackhaft bleiben sie allemal. Krabben kann man in Schale, also ungepult, oder auch bereits verzehrfertig kaufen. Nordseekrabben kann man kalt oder warm genießen. Sie machen pur ebenso eine gute Figur wie in Salaten oder Suppen. Norddeutscher Klassiker ist der Krabbensalat mit Mayonnaise.
Der Siegeszug der Nordseekrabbe ging vom kleinen Fischerdörfchen Greetsiel aus. Hier lag und liegt die größte Krabbenkutterflotte Ostfrieslands vor Anker. Die gefangenen Nordseekrabben werden übrigens bereits an Bord in Meerwasser gekocht, da das empfindliche Krabbenfleisch ansonsten zu schnell verderben würde. Nordseekrabben müssen vor dem Verzehr "gepult" werden. Das Entfernen der ungenießbaren Teile vom Krabbenfleisch ist bis heute noch echte Handarbeit.
Nordseekrabben werden ganzjährig gefangen und sind deshalb auch sind ganzjährig im Handel erhältlich. Frische Nordseekrabben gehören in den Kühlschrank und sollten rasch – spätestens nach zwei Tagen – verbraucht werden, da sie schnell verderben. Nordseekrabben, zart rosa und frisch aus dem Meer, sind ein wahrer Genuss für alle Liebhaber von Meeresfrüchten. Sie haben ein herrlich würziges und pikantes Aroma. Ihr Geschmack ist eindeutig feiner und intensiver als der von Tiefseekrabben.
Jetzt wird es ein wenig kompliziert, denn die zahlreichen Arten der Garnele werden im Handel unter vielen Bezeichnungen verkauft. Je nach Größe einer Garnele wird diese als Shrimp oder Prawn oder King Prawn gehandelt. Zu diesen Bezeichnungen gesellen sich noch weitere, schön anmutende Namen aus den Weltsprachen. So werden Garnelen auch als französische Crevettes oder spanische Gambas verkauft. Für einen ursprünglichen Geschmack greifen Sie auf im Meer gefangene Garnelen zurück. Garnelen aus sogenannten Aquakulturen werden in der Regel in einem Gemisch aus Grund- und Meerwasser aufgezogen.
Der Kaisergranat ähnelt stark dem Hummer und wird daher auch oft Norwegischer Hummer genannt. Das Fleisch seines Hinterleibs ist eine echte Delikatesse. Dieser wird in Deutschland manchmal ein wenig irreführend als Langustenschwanz verkauft. Scampi, wie die Tiere im Italienischen heißen, werden oft mit Garnelen verwechselt. So findet sich in vielen Rezepten von beispielsweise Spaghetti Scampi Garnelen als Zutat. Schade, denn geschmacklich unterscheiden sich Kaisergranat und Garnele deutlich voneinander.
Streng genommen sind Garnelen, Krabben und Hummer alles Krebstiere. Hierzulande stammt Krebsfleisch oft von Flusskrebsen. Aber auch Taschenkrebse gelten als Feinkost. Viel öfter als Fluss- oder Taschenkrebs landet Surimi auf dem Teller. Das ist eine Art Krebsfleischimitat, das jedoch kein Hexenwerk der modernen Lebensmittelindustrie ist, sondern ein japanisches Produkt mit langer Tradition. Für Surimi wird Fischfleisch gehackt, gepresst und mit Aromastoffen versetzt.
Der Hummer gilt als die Königsklasse unter den Krustentieren und wird von Gourmets als äußerst delikat geschätzt. Doch der Genuss von Hummer ist allerdings nicht unumstritten, denn die Tiere werden oft lebend verkauft und erst in der Küche getötet. Man kann auch tiefgekühlten Hummer kaufen, der allerdings weniger zart und aromatisch sein soll. Außerdem kann das Fleisch des tiefgekühlten Hummers bei der Zubereitung sehr schnell zäh werden. Beliebt ist auch die Hummersauce, eine Grundsauce für vielerlei Fischgerichte, die besonders gut zu Pasta passt.
Ein Hit aus den 1960er Jahren: der Krabbencocktail stilecht im Glas serviert.
Als kalte Vorspeise auf Empfängen oder bei Partys wird der Krabbencocktail, wie sein Name vermuten lässt, in einem Glas serviert. Herausstechendes Merkmal ist die inzwischen auch ohne die Krabben bekannte gewordene Cocktailsauce.
Diese kann man auch ganz einfach selbst machen. Sie besteht aus zwei Teilen Mayonnaise, einem Teil Ketchup, einem halben Teil Cognac und Tabasco nach Belieben sowie etwas Salz und Pfeffer.
Der Krabbencocktail kann statt in einem Glas auch in Schiffchen aus Salatblättern oder halbierten Avocados serviert werden.
Krupuk, frittierte Krabbenchips, stammen ursprünglich aus Indonesien.
Krabbenchips, auch Krupuk genannt, bestehen aus Tapiokamehl und gemahlenen Shrimps. Im Handel gibt es zwei verschiedene Varianten zu kaufen. Beliebt sind Tüten mit fertigen Krabbenchips, die wie handelsübliche Kartoffelchips direkt gegessen werden können.
Es gibt aber auch getrocknete Krabbenbrote, die am heimischen Herd in einem Wok mit heißem Pflanzenöl ausgebacken werden. Im Öl puffen die Brote ähnlich wie Popcorn auf.
Schwangere sollten generell auf rohen Fisch, beispielsweise in Sushi, verzichten. Dem Genuss von gekochten, gebratenen oder gegrillten Garnelen steht also nichts im Weg. Auch im Handel erhältliche Nordseekrabben wurden meist schon auf See gekocht. Allerdings kann das, je nach Verzehrzeitpunkt, schon einige Zeit zurückliegen. Daheim können sich bei ungenügender Lagerung evtl. Bakterien bilden.