Beim Stichwort Chili-Rezepte denken Sie nur an Chili con Carne? Zeit, das zu ändern! Denn auch Gulasch-Variationen oder Desserts erhalten dank des raffinierten Aromas ordentlich Pfiff. Wir stellen Ihnen köstliche Gerichte vor – und zeigen, wie Sie die intensiv schmeckenden Schoten verarbeiten.
Chilis sind die Früchte der Gewürzpaprikapflanze – und somit eigentlich Beeren. Ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammend, kommen die scharfen Schoten heute vor allem aus Mexiko, China und Thailand zu uns. Ihre Schärfe verdanken sie dem Stoff Capsaicin. Je mehr davon in der Schote enthalten ist, desto höher ist der Schärfegrad. Dieser Schärfegrad wird in Scoville-Einheiten (SCU) gemessen. Gemüsepaprika enthalten 0 bis 5 SCU, in Tabasco stecken dagegen bis zu 5.000. Und welche Chili ist die schärfste? Die schärfste Sorte der Welt, die Carolina Reaper, bringt es auf über 2,2 Millionen Scoville-Einheiten. Reines Capsaicin hat über 15 Millionen Scoville-Einheiten.
Übrigens: Schärfe ist keine Geschmacksrichtung. Vielmehr verursachen scharfe Speisen einen Schmerz- beziehungsweise Wärmereiz. Aber was hilft gegen Chili-Schärfe? Nehmen Sie fetthaltige Lebensmittel zu sich – sie wirken mildernd auf das berühmte Brennen.
Durch die große Sortenvielfalt deckt Chili in der Küche ein breites Geschmacksspektrum ab. Es gibt rote, grüne und gelbe Schoten, die frisch, getrocknet oder gemahlen als Gewürzpulver angeboten werden. Bekannte und bei uns in Deutschland verbreitete Sorten sind Cayenne, Jalapeño, Thai Chili – und die mit bis zu 350.000 Scoville-Einheiten besonders scharfen Habaneros. Als Faustregel im Hinblick auf die Schärfe gilt: je kleiner die Schote, desto höher der Schärfegrad. Außerdem sind getrocknete Früchte feuriger als frische – und rote schärfer als grüne. Das liegt daran, dass die grünen Schoten noch nicht vollständig reif sind.
Peperoni sind mit Chilis verwandt, wobei sie jedoch größer sind und neben scharfen auch süßliche Geschmacksnuancen aufweisen können. "Edelsüßes" Paprikapulver stammt meist von Peperoni. Mehr über den Unterschied zwischen Peperoni und Chili verrät Ihnen der EDEKA-Experte. In vielen typischen Chili-Rezepten werden Sie Chili übrigens gar nicht auf der Zutatenliste finden. Der Grund: Oft sorgt Cayennepfeffer für den scharfen Geschmack. Als Grundsubstanz für das Pulver dienen jedoch Chilis. Es gibt aber auch Chilischoten-Rezepte, die mit frischen Sorten arbeiten. Frische grüne Schoten kommen zum Beispiel in unserem Chili-Cheese-Nuggets-Rezept zum Einsatz. Unser chinesisches Kung Pao Chicken setzt dagegen auf die roten Schoten.
Unser Chili-con-Carne-Rezept setzt auf frische Chilischoten. Welches der Chili-Rezepte das Original ist und ob es aus Texas oder Mexiko stammt, ist unklar. Sicher ist, dass auch Hackfleisch, Kidneybohnen, Mais, Paprika und Tomaten beim Kochen in den Topf kommen. Mögen Sie den Klassiker unter den Chili con Carne-Rezepten etwas milder, entfernen Sie einfach die weißen Trennwände und Samen aus den Schoten. Hier sammelt sich das meiste Capsaicin. Beim Chili verarbeiten für alle Rezepte gilt: Tragen Sie beim Schneiden und Hacken der Früchte am besten Einmalhandschuhe oder waschen Sie sich danach gründlich die Hände. Gelangt der Stoff in die Augen oder an Schleimhäute, kann das sehr schmerzhaft sein!
Soßen mit Chili verfeinern viele Gemüse-Gerichte. Auch das Chili sin Carne kommt als leckere Alternative zum Original ohne Fleisch aus – und bietet jede Menge Variationen, was die Zubereitung anbelangt.
Übrigens, süß und scharf ergeben eine interessante Geschmackskombination. Die markante, raffinierte Mischung schmeckt in Schokoladenkuchen und -cremes, in feurigen Desserts mit Äpfeln und exotischen Kokospudding-Kreationen. Möchten Sie verschiedene Gerichte probieren und mit Chili kochen oder zum Beispiel eigenes Chili-Salz für Ihre Rezepte herstellen, besorgen Sie am besten einen Chilimix aus roten, gelben und grünen Schoten. Möchten Sie frische Schoten haltbar machen, können Sie Chili einlegen. Das Rezept ist einfach: Geben Sie pro Liter Wasser 200 ml Essig, 20 g Salz und 10 g Zucker hinzu. Kochen Sie die Schoten etwa drei Minuten im Wasser und trocknen Sie sie danach gut ab. Im Anschluss in saubere Gläser füllen und nach Geschmack mit Knoblauch und Kräutern würzen. Perfekt zum Würzen eignet sich unser heimisch hergestelltes Chiliöl. Um beispielsweise Kartoffeln oder Pommes zu verfeinern, können Sie unsere Chili-Mayonnaise anrühren.
Chili-Rezepte sind nicht nur lecker, sondern auch gut für die Gesundheit. Die kleinen Schoten enthalten im getrockneten Zustand mehr Vitamin C als Zitronensaft. Dadurch schützen die Früchte Ihre Zellen vor oxidativem Stress – und unterstützen Ihr Immunsystem. Chili wirkt sich außerdem positiv auf die Verdauung aus. Die Schärfe verursacht eine vermehrte Produktion von Magensaft, die es erleichtert, fettige Speisen zu verdauen. Wer allerdings einen empfindlichen Magen hat, reagiert auf scharfe Speisen schnell mit Sodbrennen und sollte Chili daher eher sparsam verwenden.