Ginkgo biloba: Wirkung und Verwendung der chinesischen Baumblätter
Ob Steigerung der Gedächtnisleistung oder bessere Durchblutung – Ginkgo-biloba-Extrakt werden einige Wirkungen nachgesagt. Erfahren Sie in unserer Warenkunde, was an diesen Aussagen dran ist, welche Nebenwirkungen möglich sind und worauf Sie beim Kauf entsprechender Produkte achten sollten.
Wissenswertes über Ginkgo biloba
Ginkgo biloba ist eine aus China stammende Baumart, deren Blätter bestimmte Heilwirkungen haben. In der Medizin kommen Arzneimittel mit einem aus den Blättern gewonnenen Extrakt bei Gedächtnis- und Hirnleistungsstörungen, Ohrgeräuschen (Tinnitus), Schwindel und bestimmten arteriellen Durchblutungsstörungen zum Einsatz. Von den Medikamenten sind Nahrungsergänzungsmittel mit der Heilpflanze zu unterscheiden. Während Arzneimittel strengen Richtlinien unterliegen, trifft das auf Supplemente nicht zu. Sie können viel zu wenig Ginkgo-biloba-Extrakt enthalten, sodass ein Effekt nicht gesichert ist. Das Bundesverwaltungsgericht erließ im August 2022 nach zehnjährigem Rechtsstreit ein Urteil, das Nahrungsergänzungsmittelherstellern untersagt, Ginkgo-Präparate mit 100 mg Trockenextrakt zu vertreiben. Sie seien als Arzneimittel einzustufen.
Ein weiterer kritischer Punkt bei den Supplementen: Sie müssen im Gegensatz zu Medikamenten nicht von potenziell krebserregenden Stoffen gereinigt werden. Konkret handelt es sich um Ginkgolsäuren, die in den Ginkgo-biloba-Blättern vorkommen und somit in die Auszüge wandern. In Arzneien dürfen höchstens 0,0005 Prozent enthalten sein, für Nahrungsergänzungsmittel gilt diese Grenze nicht. Sie können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Allergien hervorrufen. Diese sind auch in den Beipackzetteln der Ginkgo-Präparate aufgelistet. Außerdem sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich, etwa mit Gerinnungshemmern. Bevor Sie also beispielsweise gegen Ihren Tinnitus zu Ginkgo Biloba greifen, sollten Sie mit medizinischem oder pharmakologischem Fachpersonal Rücksprache halten – und von Nahrungsergänzungsmitteln und Ginkgo-biloba-Tee im Zweifel lieber absehen.
Einkauf und Lagerung
Ginkgo-Präparate sind als Pulver oder Extrakt zum Beispiel in Form von Tabletten erhältlich. Darüber hinaus wird aus den Blättern Tee hergestellt. Die Produkte sind in der Regel kühl und dunkel zu lagern, Hinweise dazu finden Sie jeweils auf den Verpackungen der Präparate.
Verwendungsmöglichkeiten und Alternativen
Vor allem Senioren nehmen Ginkgo-Präparate zur Vorbeugung von Demenz und zur Verbesserung der Durchblutung. Können oder möchten Sie das nicht tun, gibt es Alternativen. Rätsel, Sudoku und andere Denkspiele halten das Gehirn auch so fit und ein täglicher Spaziergang fördert den Blutfluss. Wenn Sie dann noch gesund kochen und ausreichend schlafen, tun Sie bereits viel für Körper und Geist. Am besten orientieren Sie sich für eine ausgewogene Kost an der Ernährungspyramide: Sie zeigt auf einen Blick, welche Lebensmittel in größeren und welche besser in kleineren Mengen auf dem Teller landen sollten.