Es ist gar nicht so kompliziert: Welcher Wein zu welchem Essen passt, erklären wir Ihnen auf dieser Seite ausführlich, und zwar ausgehend vom Geschmack des Gerichts (salzig, süß, reichhaltig usw.), das Sie mit Wein kombinieren möchten. Lassen Sie sich von unseren Vorschlägen inspirieren!
Unsere Wein-Expertin Louisa Maria Schmidt, genannt Lou, hat Wein studiert und ist ausgebildete Sommelière.
Jetzt begeistert sie uns für ihr Herzensthema Wein und verrät uns wertvolle Tipps welcher Wein am besten zu welchem Essen passt. Erfahren Sie mit uns, nach welchen einfachen Regeln Sie den passenden Begleitwein finden und lernen Sie die wichtigsten Faustregeln kennen.
Salziges Essen wie Sea Food oder Pommes frites, wie z.B. in unserem Rezept für leckeren Kibbeling kombinieren Sie am besten mit trockenen Schaumweinen. Denn das Salz hebt die spritzigen Aromen von Sekt & Co. hervor. Außerdem wirkt Schaumwein wie ein Zungenreiniger, auf Englisch “Palate Cleanser” genannt, und macht so Lust auf den nächsten Bissen. Testen Sie doch einmal unsere Knoblauch-Parmesan-Kartoffeln mit einem Glas Cava! Sollten Sie keinen Schaumwein mögen, greifen Sie zu trockenen Weißweinen mit einer feinen Säurestruktur und salzigem Geschmack, zum Beispiel ein Sherry oder Chardonnay. Zu unseren Garnelen in Marinade harmoniert am besten ein Glas Fino-Sherry.
Zu gehaltvollen Speisen, die von Fett und Eiweiß dominiert werden, harmonieren am besten tannin- und säurebetonte Weine. Sie neutralisieren das Fett und erfrischen den Gaumen. Bei hellem Fleisch greifen Sie zu Weißwein wie Verdejo oder einem Roséwein. Zu einem Rindfleischgericht wie Boeuf Bourguignon passt ein Spätburgunder (Pinot Noir). Das ist übrigens eine typische Kombination aus einem Gericht und einem Wein aus einer speziellen Region (hier: Burgund). Sie funktionieren in der Regel immer miteinander. Ein weiteres Beispiel wäre ein Chasselas (Gutedel) zum Raclette an Silvester.
Tipp: Auch zum Grillabend gehört ein guter Tropfen! Zu gegrilltem Entrecôte, Rumpsteak oder Lammkoteletts etwa passen besonders gut mittelkräftige bis kräftige Rotweine wie Cabernet Sauvignon oder Merlot. Bei Fisch und Geflügel vom Grill kommt es auf den Fettgehalt und den Eigengeschmack der Speise an, welcher Wein am besten passt – in der Regel sind es jedoch fruchtige Weißweine. Je fettreicher das Grillgut, desto säurebetonter darf der Begleit-Wein sein. Beispiele wären Sauvignon Blanc oder Chardonnay. Wie wäre es mit einem Loup de Mer vom Grill mit einem Glas Cinsault-Roséwein?
Lesen Sie auch nach, welcher Wein zu Wildgerichten passt und informieren Sie sich, welcher Wein mit Fisch am besten harmoniert.
„Über Wein kann man eigentlich nie genug wissen“, sagt Lou Schmidt. Als Wein-Expertin kennt sie sich bestens aus mit Rebsorten und Regionen, mit Säure und Süße – mit Korken und mit Schraubverschluss. In „Cheers! Der Weinpodcast mit Lou“ schenkt sie uns großzügig Weinwissen ein – handgelesen, leicht verständlich und mit trockenem Humor. Was passt zu welchem Essen? Welche Rolle spielen Terroir und Tannine? Und warum gibt es überhaupt so große Qualitätsunterschiede? Co-Host Jonas Frank sorgt mit den richtigen Fragen dafür, dass Ihr Wissensdurst in Sachen Wein gestillt wird.
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Scharfe Speisen funktionieren am besten mit leichten, fruchtigen und aromatischen Weinen, die eher mehr Restsüße aufweisen als weniger. Wie, süßer Wein zu scharfem Essen, das passt? Ja! Die Süße dämmt nämlich die Schärfe ein und untermalt die Aromen des Gerichts. Je schärfer Ihr Gericht ist, desto süßer darf auch der Wein sein. Eine Spätlese z.B. aus der Rebsorte Muskat oder ein fruchtiger Roséwein passen besonders gut zu Curry, Chili & Co. Wir empfehlen zum Beispiel zu unserem veganen Chili einen Dornfelder Rosé oder zu unseren Blumenkohl-Wings mit scharfem Chutney eine edelsüße Beerenauslese.
Tipp: Lesen Sie auch in unserem Expertenwissen nach, welcher Wein zu asiatischem Essen passt.
Die Frage, welcher Wein zu welchem Essen passt, beantwortet sich bei saurem Essen ziemlich einfach. Zu säurebetonten Speisen wie z.B. unser Salat à la Nizza mit Vinaigrette, Sauerbraten oder Kassler mit Sauerkraut sollte der Begleit-Wein in Sachen Säure dem Gericht in der Regel etwas entgegensetzen können. Sprich: Der Wein darf nicht zu wenig Säure enthalten, weil er sonst flach schmeckt (aber natürlich auch nicht zu viel). Am besten harmonieren saure Speisen mit säurebetonten Weinen, wenn diese durch eine gewisse Restsüße oder durch einen kräftigen Körper und Schmelz gepuffert wird. Das ist z.B bei einem Riesling Kabinett, einem fruchtbetonten Rosé oder bei einem holzfassgelagerten Weißwein (Optional; Chardonnay) der Fall.
Tipp: Falls Ihr Wein etwas zu sauer ist, geben Sie die fehlende Geschmacksnote einfach dem Essen hinzu. Ein Löffel Honig oder Ahorinsirup im Salatdressing und schon harmonisieren die Geschmäcker wieder hervorragend.
Da italienisches Essen oft das säuerliche Aroma von Tomaten enthält, könnten unsere Tipps, welcher Wein zu italienischem Essen passt, an dieser Stelle hilfreich sein.
Aber welcher Wein zu süßem Essen? Da der Zucker in Süßspeisen das Tannin und die Säure in trockenen Weinen verstärkt, passen diese fast nie zusammen. Ihre Nachspeise schmeckt mit einem trockenen Wein nur noch bitter. Daher gilt die Faustregel: Der Dessertwein sollte mindestens genauso süß sein wie das Dessert. Besser noch, er ist einen Ticken süßer. Beispiel dafür sind Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen, Eisweine oder Portweine. Unsere Empfehlung wären z.B. Crêpes Suzette mit einer Spätlese.
Eine Ausnahme von dieser Regel mag die Kombination aus Schokolade und Rotwein sein. Das funktioniert aber nur mit dunkler Bitterschokolade und einem tanninarmen Rotwein wie einem Malbec oder Zinfandel wirklich gut.
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Als einfache Faustregel gilt: “Je kräftiger der Käse, desto kräftiger darf auch der Wein sein!” Das bedeutet: Ein milder Camembert sollte mit einem leichten, fruchtbetonten Rotwein wie einem Spätburgunder kombiniert werden. Ein würziger Hartkäse wie etwa Gruyère verlangt nach einem schwereren Rotwein mit höherem Tanningehalt wie Merlot.
Sie können auch nach “Paaren” aus derselben Region suchen: Zu einem spanischen Manchego-Käse passt die Rebsorte aus derselben Gegen am besten, nämlich der Tempranillo.